Gelduba / Gellep
Im Südosten des heutigen Krefeld liegen zwei alte Siedlungskerne. Der eine, näher zum Rhein hin gelegene ist Gelduba/Gellep. Hier errichteten die Römer im späten 1. Jahrhundert n.Chr. bei einem ubischen Dorf das Kastell Gelduba. Das Kastell bestand mindestens bis in die Mitte des 5. Jahrhunderts n. Chr. An die römische Zeit schloss sich eine Besiedlung durch die Franken an. Albert Steeger entdeckte 1937 zwei Gräberfelder ("Gellep-West" und das südlich gelegene "Gellep Ost") mit römischen und fränkischen Gräbern.
Gellep-West ist das kleinere und ältere der beiden frühmittelalterlichen Gräberfelder, es schließt unmittelbar an das große Kastellgräberfeld der römischen Zeit an, und wird bis in das frühe 8. Jahrhundert belegt. Das nahe, aber deutlich getrennte Gräberfeld Gellep-Ost setzt erst gegen 535 n. Chr. ein, an dessen südlichem Rand sich ein eingegrenztes "Fürstengräberfeld" befindet mit dem Grab des fränkischen Fürsten Arpvar, der mit reichhaltigem Goldschmuck und einem goldenen Spangenhelm beerdigt wurde.
Die Belegung von Gellep-Ost nimmt um 600 n. Chr. deutlich ab und endet bereits in der Mitte des 7. Jahrhunderts. Die zugehörige Siedlung lag vermutlich im weiterhin von den Franken genutzten Kastell, wie ein fränkischer Töpferofen dort und ein Münzfund zeigen. Irgendwann nach dem Frühmittelalter erlosch diese Siedlung in Gellep - allerdings existiert der heutige Dorfteil Gellep seit dem Mittelalter, Gebäude und Höfe wurden auf dem ehemaligen Kastellgelände und im nahen Umfeld angelegt.
Am 24.8.2019 feierte die ehemalige Leiterin des Museums Burg Linn Frau Prof. Dr. Renate Pirling ihren 90. Geburtstag. Ihr ist u.a. der Fund des Goldhelms zu verdanken.
In der RP vom 23.8.2019 erschien dazu dieser Artikel >>> bitte hier klicken
Aus diesem Anlass gratulierte unser Lionsclub Frau Prof. Dr. Pirling mit dem folgenden Schreiben:
Krefeld, 4.September 2019
Sehr verehrte Frau Professor Pirling,
Fotogalerie:
https://lions-gelduba.com/home/das-grab-des-franken.html#sigProId6914756ad1